Comedian Jakob Schwerdtfeger beendet das 7. Werkforum
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Comedian Jakob Schwerdtfeger beendet das 7. Werkforum

Das 7. Werkforum des Vereins Kunst:Projekt e.V. Nidda-Bad Salzhausen zeigt noch bis zum 2. September auch im Parksaal täglich von 14 -18 Uhr die Werke der renommierten Künstlerinnen und Künstler. Besucher haben sogar die Chance, Nadine Elda Rosani im Park bei der Arbeit zu sehen. Aus einem Lärchenstamm, der wegen mangelnder Standsicherheit gefällt werden musste, wird die Holzbildhauerin eine Skulptur fertigen.

Inzwischen zieren fünf, genau genommen sechs neue skulpturale Arbeiten den oberen Kurpark von Bad Salzhausen. Angelika Summa, Gesine Grundmann, Günter Braun, Nadine Elda Rosani und Thaddäus Salcher haben ihre Werke installiert. Die entstandenen und fertigen Werke verbleiben im Besitz der Künstler und werden für mindestens ein Jahr im Skulpturenpark von Bad Salzhausen zu betrachten sein.

„Was ist es, was mich an der Kunst, genauer, an dieser Arbeit hier anspricht?“ – das traditionell zu den Werkforen gehörende Werkstattgespräch fand unter Moderation von Axel Wilisch am Sonntag statt. Die Künstlerinnen Gesine Grundmann und Nadine Elda Rosani erwiesen sich als offene, zugewandte Gesprächspartnerinnen, wie denn der direkte Dialog zwischen Künstlern und Betrachtern eine der großen Stärken des Werkforums ist. Statuen frontal oder in der Rückenansicht zu sehen – wie erlebt das der Betrachter? Einige fühlten sich in die Blickrichtung der Statue mit hineingenommen, erinnerten sich an Caspar David Friedrich-Bilder mit Figuren in ähnlicher Position. Intensiv wurde nach dem handwerklichen Vorgehen bei den Arbeiten aus unterschiedlichem Material gefragt. Souverän bekannten sich die Künstlerinnen auch zu Schwierigkeiten im Herstellungsprozess, zum „Faktor Zufall“, der oft bei der endgültigen Gestalt mitspielt, vielleicht sogar das Kunstwerk belebt. Angesichts abstrakter, scheinbar strukturloser Arbeiten sprach Grundmann von der „anarchischen Freude, gewohnte Formen zu sprengen“. Die Frage nach der Bewegung in den figürlichen Holzgestalten Rosanis streifte auch die Grenzen des vorhandenen Materials, die Statik der Figur, die da entsteht, Details des Körperbaus und der Hände, von denen die Betrachter besonders fasziniert waren

Was die Ruhe dieses Vormittags störte, war das extreme Parkplatzproblem und einige organisatorische Engpässe. Gleichzeitig mit dem Werkstattgespräch fand im Außenbereich die gut besuchte Veranstaltung eines Hundezuchtvereins statt. Beide Gruppen haben das Recht, Park oder Saal zu buchen und Tierliebe ist ein ebenso ehrenhaftes Motiv wie die Freude an Kunst. Aber beide Veranstaltungen nicht auf einen Tag zu legen, sondern zeitlich zu entzerren, hat große organisatorische Vorteile!

In bereits bewährter Tradition wird das Ende eines jeden Werkforums von einer zusätzlichen Bühnenshow begleitet. Diesmal ist der ehemalige Poetry Slamer, Battle-Rapper und Comedian Jakob Schwerdtfeger mit seiner Bühnenperformance „Ein Bild für die Götter“ im Parksaal zu Gast.
Schwerdtfeger weiß, wovon er da spricht. Er ist studierter Kunsthistoriker, kennt sich also aufs Beste mit Gemälden, künstlerischen Werken und Deutungen aus. Er stellt sich dabei so manche Frage. Wie viel Rosé muss ich trinken, um in Kunstkennerkreisen nicht aufzufallen? Was hat Hot-Dog-Wettessen mit Kunst zu tun? Die Antworten hat Schwerdtfeger zur Hand. Ungewöhnlich, selbstironisch und bissig blickt er hinter die Kulissen der Kunstwelt und erzählt von riskanten Aprilscherzen mit millionenschweren Werken.

Jakob Schwerdtfeger hat lange im Frankfurter Städel Museum gearbeitet und steht nun seit acht Jahren mit seinen Programmen auf der Bühne. Geprägt von Hochkultur und HipHop spielt sein Leben zwischen Ausstellungseröffnung und Hahnenkampf. Seine Themen reichen von Schach bis Schwimmbadpommes, von Barock bis Bushido. Ach ja, er verrät in dieser Show auch das todsichere Rezept zu unermesslichem Reichtum.

„Ein Bild für die Götter“ ist Jakob Schwerdtfegers vehemente Liebeserklärung an die bildende Kunst, zu erleben am Samstag, dem 2. September, um 19.30 Uhr beim 7. Werkforum von Kunst:Projekt e.V.

Der Verein erhebt keinen Eintritt zu dieser Veranstaltung, bittet aber um eine angemessene Spende. Bei allen bisherigen und zukünftigen Förderern und jahrelangen Unterstützern der Projekte von Kunst:Projekt bedankt sich der Verein mit Verneigung. Weitere Informationen sind erhältlich unter: www.kunst-projekt.de

BUs:
Direkter Dialog zwischen Künstlern und Betrachtern ist eine der Stärken des Werkstattforums

Der Künstler Thaddäus Salcher (ganz links) berichtete beim Rundgang vom Entstehungsprozess seiner Plastik “Vision“

Veröffentlicht durch den Kreis Anzeiger

Autorin: Elfriede Maresch

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